
Ein weiterer Kritikpunkt wäre, daß nur aus Sicht der Islamwissenschaft argumentiert wird, was allerdings der islamischen Sichtweise teilweise vollkommen widerspricht. So wird z.B. ausgeführt, daß der Dschihad durchaus auch einen Angriffskrieg bedeuten könne, was die Historie belege. Hierzu ist zu sagen, daß aus innerislamischer Sicht heraus die Historie eben dies nicht belegt, es sei denn, man spricht von den Überlieferungen aus der Zeit nach dem Propheten (sa), was für die islamische Rechtssprechung jedoch keinerlei Bindung hat (auch die Ergebnisse der Islamwissenschaftler sind hier nicht einheitlich). Ärgerlich wird das ganze jedoch dann, wenn plötzlich der Vergleich zum friedlichen Jesus gezogen wird: hier wird die Zeit nach Muhammad(sa) mit dem Handeln von Jesus verglichen! Die Vermutung der gezielten Diskreditierung liegt da doch sehr nahe bzw. das Eingeständnis, daß etwas am Islam falsch sein muß, will man noch Christ im eigentlichen Sinne bleiben.
Überhaupt zielt das Buch sehr häufig darauf ab zu betonen, daß das Christentum in seinem Ursprung perfekt sei, die anderen Religionen (Judentum und Islam) lediglich das Potential dazu hätten.
Trotz dieser Kritikpunkte ist das Buch in jedem Falle zu empfehlen, um einen weiten Blick auf den Islam zu werfen, auch wenn man hier und da ganz sicher über manches unterschiedlicher Meinung sein kann.
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